Das Autotuning mit Chrom war in den 1970er und frühen 1980er Jahren sehr verbreitet, doch dann verabschiedeten sich Hersteller, Autonarren und Tuner gleichermaßen von den Glanzexzessen. Stattdessen setzten die Designer lieber auf die eigentlich triste Verbindung von Ton-in-Ton lackierten Teilen und matten Kunststoffen. In den frühen 2000er Jahren lebte das Retrodesign auf. Beispiele vonseiten der Hersteller, die plötzlich wieder auf Chrom setzten, waren etwa der VW New Beetle und der Chrysler PT Cruiser. Sie zeigten wieder den alten Glanz mit Chrom. Dies griff auch die Tuningszene auf. Heute ist Autotuning mit Chrom sehr gefragt.
Welche Teile eigen sich für das Tuning mit Chrom?
Die Hersteller setzen inzwischen bei jedem Facelift einer Modellreihe wieder ein verchromtes Teil mehr ein. Die Idee greift der Zubehörmarkt begeistert auf. Tuningteile in Chrom sind beispielsweise:
- Radlaufleisten
- Spiegelkappen
- Kühlergrill
- Scheinwerfer
- Heckklappe
- Frontschutzbügel
- Felgen
- Motorteile
All diese und noch mehr Teile erleben ein glänzendes Comeback. Der Zuwachs beim Verkauf von verchromten Zubehörteilen lag seit 2018 alljährlich bei bis zu 25 %, wie Fachleute der Szene anmerken. Optisches Tuning mit Chrom erzielt einige bemerkenswerte Effekte. Die Teile unterstreichen wirkungsvoll das Design des Wagens und können es auch beeinflussen. So kann eine Zierleiste an der Seite das Auto optisch strecken, Zierleisten am Heck hingegen lassen es breiter erscheinen. Freilich war Chrom aus dem Exterieur nie ganz verschwunden.
Die Premiummarken Jaguar, Mercedes-Benz und Bentley verzichteten auch nach 1990 nicht auf verchromte Kühlergrills. Chrom steht von jeher für Qualität und Stabilität gleichermaßen. Unterschwellig suggeriert dies in unsicheren Zeiten die hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Fahrzeuge, was auch technisch zu begründen ist: Chrom ist rostfrei und dabei pflegeleicht. Natürlich gibt es noch weitere Erklärungen für das Revival des Chroms. Die einfachste lautet: Mode wiederholt sich. Das gilt nicht nur für Bekleidung, sondern auch für Fahrzeuge. Den neuen Trend griffen die Tuner zunächst behutsam auf.
Der New Beetle etwa erhielt anfangs nur verchromte Scheinwerferringe, die an den ersten VW Käfer der späten 1930er Jahre erinnerten. Dann wurde die Palette der verchromten Teile ständig erweitert, so mit dem Ladekantenschutz und den glänzenden Einstiegsleisten, später mit Chromleisten für die Türgriffe und Chromkappen für die Außenspiegel.
Chrom geht überall
Inzwischen gibt es kaum noch Grenzen für optisches Tuning mit Chrom. Im Interieur erhalten der Tacho und der Drehzahlmesser Chromringe sowie der Aschenbecher einen Rahmen aus Chrom. Außen glänzen die seitlichen Blinkleuchten und die Leisten am Kühlergrill in Chrom. Die Radlaufzierleisten sind das klassische verchromte Teil. Alte Mercedesmodelle hatten sie von jeher, der moderne Mercedes erhält sie per optischem Chrom-Tuning. Zierringe um die Schweinwerfer, die verchromten Abdeckung der Lüftungsgitter und diverse weitere Chromzierleisten ergänzen den Auftritt.
Qualität der Chromteile
Die Qualität der Teile aus Chrom hat sich im neuen Jahrtausend deutlich verbessert. Die alte Methode, Stahlblech zuerst mit Kupfer und danach mit Chrom zu beschichten, wendet heute niemand mehr an, denn dabei war nach einigen Jahren vom Glanz nichts mehr zu sehen. Die moderne Verchromung ist langlebig und ergänzt den poliertem Edelstahl mancher Teile, was eine eindrucksvolle Symbiose darstellt.